„Berlin, den 08. Oktober 2024 – Nach der Zäsur des 07. Oktober 2023 und dem enormen Anstieg der antisemitisch motivierten Straftaten im letzten Jahr ist jüdisches Leben gefährdeter denn je. Der grassierende Antisemitismus zeigt sich nicht nur in Gedanken, sondern führt vermehrt zu Taten, zu Terror. Die Amadeu Antonio Stiftung und das Anne Frank Zentrum antworten auf diese Zustände mit den 21. Aktionswochen gegen Antisemitismus.

Die diesjährige Kampagne „Terror gegen Juden“ der Aktionswochen gegen Antisemitismus macht die anhaltende Bedrohung für Jüdinnen*Juden sichtbar und zeigt die Chronologie des Hasses. Die Kampagne erinnert an Opfer antisemitischer Straftaten seit 1945, sowohl in Deutschland als auch weltweit. Ziel der Kampagne ist es eine öffentlich sichtbare und wahrnehmbare Intervention gegen die vom grassierenden Antisemitismus ausgehende Lebensgefahr für Juden*Jüdinnen zu schaffen. Wie eine rote Linie zieht sich der Terror durch die Geschichte Deutschlands. Seit dem 07. Oktober spüren Jüdinnen und Juden die ausgehende Lebensgefahr und den grassierenden Judenhass noch einmal mehr. Die lebensgefährliche Kontinuität des Judenhasses muss gebrochen werden.

“Seit dem 7. Oktober ist Terror für Jüdinnen und Juden allgegenwärtig”, so Vorständin Tahera Ameer. “Besonders bedrohlich ist die Situation, weil der Judenhass aus allen politischen Milieus kommt. Mittlerweile arbeiten selbst angeblich progressive Kräfte völlig unverfroren und offensiv mit Islamisten zusammen. Für die demokratische Gesellschaft ist es überlebenswichtig, dass diese verkannten Allianzen im öffentlich thematisiert werden – und so jüdisches Leben geschützt wird.”

Projektleiter Nikolas Lelle bemerkt: „Der Anschlag in Halle vor fünf Jahren, aber auch die Gewalt des 7. Oktobers 2023 haben uns gezeigt, dass Antisemitismus nach wie vor eine reelle Lebensgefahr für Jüdinnen und Juden bedeutet. Antisemitismus führt zu Terror. Terror führt zu Angst. Was wir dagegen tun können? Uns zusammenschließen, empathisch und solidarisch sein. Wir lassen Betroffene von Antisemitismus nicht allein. Genau das versuchen die Aktionswochen gegen Antisemitismus zu beweisen.“

Die Kampagne ist unter http://www.terrorgegenjuden.de abrufbar und interveniert deutschlandweit als Plakatkampagne an über 1.200 Standorten, unter anderem in Berlin, München, Frankfurt am Main, Halle (Saale) und Bonn. Begleitend dazu wurde die Broschüre “Terror gegen Juden – Gestern und Heute” veröffentlicht, die in einer umfassenden Chronik nationale und internationale antisemitische Terrorakte detailliert thematisiert.

Innerhalb des Zeitraums vom 8. Oktober bis 9. November 2024 finden die diesjährigen Aktionswochen gegen Antisemitismus mit weit über 100 Veranstaltungen und 100 Kooperationspartner*innen bundesweit statt. Sie setzen damit ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus und für die demokratische Gesellschaft.

Die vollständige Liste der Veranstaltungen kann unter https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktionswochengegenantisemitismus2024/ einsehen werden.“

 

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