Kinder in Auschwitz: Das ist der dunkelste Fleck deutscher Geschichte. Sie wurden mit ihren Familien nach Auschwitz verschleppt oder kamen dort unter unvorstellbaren Bedingungen zur Welt. Mindestens 232.000 Säuglinge, Kinder und Jugendliche wurden in das Vernichtungslager deportiert. Nur wenige haben überlebt. Die Spuren des Erlittenen tragen sie ein Leben lang in ihrer Seele oder auf dem Körper. Denn die Häftlingsnummer auf Unterarm, Schenkel oder Po eintätowiert, wächst mit.

Nach der Befreiung kannten manche weder ihren Namen, ihr Alter, noch ihre Herkunft. Fast alle waren Waisen und sie trauten lange Zeit keinem Menschen mehr. Die überlebenden Kinder waren zwar frei. Aber wie leben nach Auschwitz? In quälend langen Jahren mussten sie lernen, das Leben aus einer anderen Perspektive als der des Lagers zu sehen.

„Bildung vereint e.V.“ bietet interessierten Schulklassen Führungen und Nachbereitungsgespräche an. Anmeldung über Tel.: 03621 703203 oder mail info@bildung-vereint.de

Zusatzprogramm:
Montag, 3. September 2018, 18.00 Uhr – Ausstellungseröffnung mit Alwin Meyer
Der Autor und Journalist war in vielen Ländern auf Spurensuche nach den Kindern von Auschwitz. Geduldig hat er über Jahrzehnte hinweg diese gesucht, mit ihnen gesprochen und ihr Vertrauen gewonnen. Manche erzählen zum ersten Mal vom Lagerleben, von einer Kindheit, in der der Tod immer präsent war.

Mittwoch, 12. September 2018, 19.00 Uhr- Zeitzeugengespräch
Eva Umlauf mit Stefanie Oswalt – Erinnerungen: „Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen“
„Vergessen Sie das Kind, es wird nicht leben.“ Diese Worte erschüttern Eva Umlaufs Mutter Anfang 1945 in Auschwitz. Aber die Prognose wird sich als falsch erweisen. Die Zweijährige überlebt und führt ein erfülltes Leben mit Höhen, Tiefen und Schicksalsschlägen. Eva Umlauf, geboren 1942,  überlebte Auschwitz und berichtet mit der Journalistin Stefanie Oswalt über ihre Erinnerungen.

Dienstag, 18. September 2018, 19.00 Uhr – szenische Lesung
Annette Leo – „Das Kind auf der Liste. Die Geschichte von Willy Blum und seiner Familie“
Willy Blum war erst sechzehn, als er in Auschwitz-Birkenau ermordet wurde. Nur weil er als Sinto geboren worden war. Über ihn wusste man bisher nichts. Sein Name stand auf einer Transportliste. Der letzte Name, „Zweig, St.“ ist durchgestrichen. An seine Stelle wurde „Blum, Willy“ hinzugeschrieben. Der dreijährige Stefan Jerzy Zweig verblieb im KZ Buchenwald und überlebte. Seine Geschichte bildete die Vorlage für den Roman von Bruno Apitz „Nackt unter Wölfen“. Die Historikerin und Publizistin Annette Leo erzählt die Geschichte der Familie Blum und zugleich auch die Geschichte des Verschweigens einer Opfergruppe in der Nachkriegszeit: die der Sinti und Roma. Der Puppenspieler Peter Waschinsky wird zur Lesung einige typische Elemente des traditionellen Wandermarionettentheaters präsentieren und eine Szene aus Willy Blums Leben spielen.

Das Projekt in Trägerschaft von Bildung vereint e.V. entstand in Zusammenarbeit von
der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Gotha,
der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen,
Arbeit und Leben Thüringen e.V.,
dem Förderverein Gothaer Tivoli e.V.,
KommPottPora e.V. und
dem Verein für Stadtgeschichte Gotha e.V.

Gefördert vom
BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“,
TMBJS im Rahmen des Landesprogramms „Denk bunt“
und dem Landkreis Gotha