Im Rahmen der Interkulturellen Woche 2017 organisiert das Eine Welt Netzwerk Thüringen gemeinsam mit dem Verein L´amitié e.V. Multikulturelles Zentrum Stadt und Landkreis Gotha eine Veranstaltung im Gothaer TIVOLI zum Thema Postkolonialismus.

Mit Hilfe szenischer Darstellungen und einer interaktiven Diskussion führen wir eine Reise in die koloniale Vergangenheit sowie die gegenwärtige Realität in Ländern des globalen Südens.

Warum Postkolonialismus?

„Was treiben wir Deutschen in Afrika“ ist ein Anti-Koloniallied von 1898. Bereits damals wurden die kolonialen Bestrebungen – nicht nur des deutschen Kaiserreichs – durchaus kritisch gesehen. Dennoch prägen überlieferte Vorstellungen aus Kunst, Werbung, Wissenschaft oder Politik auch heute noch unsere Vorstellungen und Perspektiven auf die Welt. Aktuelle Themen mit globalem Bezug lassen sich daher kaum erklären, ohne einen intensiven Blick auf das Phänomen Kolonialismus zu werfen. Postkoloniale Betrachtungsweisen, also die Perspektive auf die globale Kolonialgeschichte und die nach dem Ende der Kolonialzeit fortbestehenden weltweiten Abhängigkeiten, spielen daher eine immer wichtigere Rolle in der Auseinandersetzung mit der Globalisierung.
Globalisierung findet ihren Ausdruck beispielsweise in Migration und seinen vielfältigen Erscheinungsformen.

Das Thema Flucht und geflüchtete Menschen, beschäftigt uns nicht nur im Bundestagswahlkampf, sondern begegnet uns facettenreich im Alltag. Doch welche Erklärungsansätze bietet ein postkolonialer Blick auf Flucht und Vertreibung auf Grund von Verletzungen der Menschrechte, politischen Krisen oder militärischen Konflikten? Welche globalen Machtverhältnisse liegen Hunger und Armut zu Grunde oder wie beeinflusst das koloniale Erbe auch heute noch Stereotype und Rassismus.?

In der Veranstaltung „Was treiben wir Deutschen in Afrika? – Postkoloniale Betrachtungen einer globalisierten Welt“ wollen wir den Blick auf globale Machtverhältnisse und Abhängigkeiten schärfen sowie gemeinsam mit den Teilnehmenden Wege und Möglichkeiten diskutieren, wie Globalisierung gerecht und nachhaltig gestaltet werden kann.

Hier die Einladung als PDF:

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