Unter dem Motto „Themar bleibt bunt – Kein Platz für Nazis!“ veranstalten das Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra, am 06. Juli 2019 einen Protest gegen das angemeldete NPD-Rechtsrockkonzert.

Ab 10:30 Uhr wird die Wiese an der B89 nach der Tankstelle am Ortsausgang Themar Richtung Kloster Veßra Schauplatz eines friedlichen Demokratiefestes mit Musik, Informationsständen, Filmvorführungen, Redebeiträgen aus Zivilgesellschaft und Politik sowie Mit-Mach-Aktionen und Angeboten für Kinder.

Das Bündnis lädt alle Bürger*innen, Vereine und Verbände, Kirchen, Kommunal- und Landespolitiker*innen demokratischer Parteien sowie zivilgesellschaftliche Akteure ein, am 06. Juli 2019 friedlich, laut und bunt für eine demokratische und offene Gesellschaft einzustehen. jeder ist eingeladen sich mit einem Informationsstand, eigenen Aktionen oder Redebeiträgen aktiv an der Gestaltung des Festes mitzuwirken! Meldet Euch bitte unter der e-mail:buendnis.kloster.vessra@gmx.de

Lasst uns zusammen ein Zeichen gegen Nationalismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit und kommt am 06. Juli 2019 zahlreich nach Themar. Wir freuen uns auf eure Unterstützung, egal ob als Besucher*in, Helfer*in oder Redner*in.

Gegenprotest.Vor den Toren der Stadt Themar wurde für das erste Juliwochenede von der NPD Rechtsrockkonzerte unter dem Titel „Tage der nationalen angemeldet.

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Aktuelle Pressemeldung der dpa:

Erfurt
Rechtsrock in Themar ist wieder ein Fall für die Gerichte
28.06.2019, 14:14 Uhr | dpa

Wenige Tage vor einem Rechtsrock-Konzert in Themar (Landkreis Hildburghausen) gibt es erneut juristische Auseinandersetzungen um die Veranstaltung. Die Anmelder des Konzerts hätten bereits zwei Eilanträge beim Verwaltungsgericht Meiningen eingereicht, sagte ein Sprecher des Gerichts am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Ein Antrag richtet sich demnach gegen Auflagen, die von der Versammlungsbehörde für das Konzert verhängt worden seien. In dem anderen Antrag gehen die Anmelder gegen Planungen der angekündigten Proteste gegen das Konzert vor. Weitere Details zu beiden Schriftsätzen wollte der Sprecher nicht nennen. Das Gericht werde über die Eilanträge am Beginn der nächsten Woche entscheiden.
Nach Angaben einer Sprecherin des Landkreises Hildburghausen gehört zu den Auflagen für die Konzerte auch ein Alkoholverbot am Samstag. Am Freitag soll dagegen Leichtbier erlaubt sein. Außerdem gebe es Lautstärkenbegrenzungen. Das Konzert soll zudem jederzeit unterbrochen werden können. „Auf Anordnung der Polizei muss die Musik komplett heruntergefahren werden können, wenn zum Beispiel indizierte Lieder gespielt werden“, sagte die Sprecherin. Außerdem solle ein Uniformverbot gelten. Derzeit liegen nach Angaben des Thüringer Innenministeriums Anmeldungen für Rechtsrock-Konzerte in Themar am Freitag und Samstag nächster Woche vor. Dagegen seien zudem Protestversammlungen angemeldet worden, sagte ein Sprecher des Ministeriums.

In die 2800-Einwohner-Stadt in Südthüringen waren 2017 nach damaligen Polizeiangaben etwa 6000 Rechtsextreme aus ganz Deutschland und Europa zu einem Rechtsrock-Konzert gekommen. Das Konzert gilt als die bisher größte rechtsextreme Musikveranstaltung in Deutschland seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Das neuerliche Konzert soll auf der gleichen Fläche wie damals am Rande des Ortes stattfinden. Nach Einschätzung der Demokratieberater von Mobit hat sich die Region zu einem deutschlandweit bedeutenden Zentrum für rechtsextreme Musikveranstaltungen entwickelt. Bei den nun angekündigten Rechtsrock-Konzert solle auch eine Band auftreten, die offen für rechten Terror werbe, sagte die Mobit-Projektleiterin Romy Arnold.

Rechtsextreme Musik transportiere nicht nur eine menschenverachtende Ideologie. Auf solchen Veranstaltungen vernetzten sich Rechtsextreme auch, um weitere Aktionen zu planen. „Diese Netzwerke müssen aufgedeckt und zerschlagen werden“, sagte Arnold. „Damit muss schon bei Rechtsrockveranstaltungen, die zur Vernetzung und letztlich auch Finanzierung der Szene dienen, begonnen werden.“

Für die angemeldeten Proteste gegen das Konzert gibt es inzwischen ebenso Auflagen der Versammlungsbehörde. Wie die Rechtsextremen sollen auch die Gegendemonstranten keinen Alkohol auf ihrer Versammlung ausschenken dürfen. Unter anderem gegen diese Auflage gehen die Anmelder der Gegendemonstration inzwischen ebenfalls vor.
Es sei „ein Unding“, die Protestierenden mit den Rechtsextremen „über einen Kamm zu scheren“, sagte der Sprecher des Bündnisses für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra, Thomas Jakob. Es gebe nach den Erfahrungen der Vorjahre keinen Grund, bei den Gegendemonstranten aus Sicherheitsgründen ein Alkoholverbot zu verhängen. Dass 2017 während des damaligen Rechtsrock-Konzertes hunderte Rechtsextreme den Hitler-Gruß gezeigt hatten, sei ein Beispiel, das zeige, welche Seite bei solchen Lagen regelmäßig durch Straftaten auffalle.